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Medien und Geräteeinsatz >> Schallplatte

Schallplatte im Kindergottesdienst
Retro-Medien einsetzen
Plattennadel kommt wieder
Für Kinder etwas Neues

Ein Plattenspieler steht aktuell wohl nur in sehr wenigen Haushalten. Zwar ist seit etlichen Jahren wieder ein erkennbarer Trend hin zur klassischen Schallplatte zu beobachten. Etwas Neues und Interessantes ist dieses Medium aber für fast alle Kinder.
In Regalen und Kisten

Die Älteren unter den Kirchen- und Gemeindebesuchern haben hin und wieder noch Schallplatten aufgehoben aus früheren Jahren. Die Bestände lagern in Kartons, Schubladen oder auf Regalböden, manchmal auch zusammen mit Fotoalben oder Dia-Magazinen.
Was eignet sich?
Klar, dass Sie nicht alles verwenden können, was da gesammelt wurde. Für den Einsatz im Kindergottesdienst eignen sich natürlich in allererster Linie christliche Platten, davon beispielsweise:
- Chöre
- Solisten
- Duette
- Quartette
- Instrumentalmusik
- ggf. Kinderlieder
Gerne mal erläutern
Begriffswelt und Ausdrucksweise sind bei Platten aus früheren Zeiten für die Kinder heute auch schon mal erklärungsbedürftig. Erläutern Sie also bei Bedarf, was damit gemeint war/ist.
Geschickte Platte
Geplante Momente

Eine Schallplatte im Kindergottesdienst einzusetzen, will geschickt gemacht und gut geplant sein. Dann aber kann sie ihre Wirkung entfalten, insbesondere, weil sie ein inzwischen recht ungewöhnliches Medium ist.
So schaffen Sie ganz besondere Aufmerksamkeits-Momente mit der Schallplatte:
- Ein kurzer(!) Plattenausschnitt als überraschender Einstieg
- Mittendrin als pointierter thematische Verstärkung
- Als spannender angekündigter Abschluss
Hier machen Sie sich zunutze, dass Abwechslung und Überraschung oft sehr hilfreich sind für die Aufmerksamkeit der Kinder.
Historische halbe Stunde

Die Scheibe beginnt sich zu drehen, der Tonabnehmer senkt sich sachte, ein Knistern ist zu hören …- Ein zeitlich begrenzter Rückblick in die Vergangenheit gibt Ihnen viele Möglichkeiten, den Kindern von Gottes fortgesetztem Wirken in Kirche und Gemeinde zu berichten.
Für diese erlebte Vergangenheit und den Ausdruck von Gottvertrauen der damaligen Akteure eignen sich neben den Schallplatten auch Dias, Schmalfilm und Fotoalben.
Oft ganz anders
Hier können Sie durchaus auch mal zeigen, wie Chöre früher und heute klangen und aussahen, welche Instrumente jeweils gespielt werden und wie sich vieles verändert hat.
Dosieren Sie generell sparsam und bedacht und heben Sie Material für spätere ähnliche Aktionen auf. Lassen Sie vor allem die Kinder berichten, welche Eindrücke sie mitgenommen haben.
Kreisrunder Mitspieler
So wird's eindrucksvoller

Abgesehen vom Überraschungs-Effekt („Was ist denn das?“) hat die Schallplatte natürlich auch einen mehrfachen praktischen Nutzen. Bei geeignetem Inhalt nutzen Sie die Platte kurzerhand als einen ungewöhnlichen, aber sehr geduldigen musikalischen Mitspieler.
Wenn auf der Platte gesungen wird, spielen Sie einfach akustisch zurückhaltend ein Instrument dazu, zum Beispiel:
- Gitarre
- Klavier/Keyboard
- Blockflöte
- Posaune (mit Dämpfer)
- Xylophon
- Rassel
- Trommel
- Glockenkranz
- Melodica
Helfer mit Verstärkung
Sie machen so die Platte zu Ihrem Helfer und schaffen gleich zwei Dinge: Der Abstand zum damals aufgezeichneten Geschehen wird kleiner und der hinterlassene Eindruck wird größer.
Gut zu wissen
Platte ist nicht gleich Platte

Die Schallplatten, die man Ihnen für den KiGo ausleiht oder überlässt, sind möglicherweise recht verschieden voneinander. Nicht nur die Größe unterscheidet sich, auch die Drehgeschwindigkeit, das Mittelloch, das Plattenmaterial und damit auch die benötigte Nadel im Tonabnehmer.

Alles ist dabei: Ob der ganz alte Schellack oder meist schon das unempfindlichere Vinyl, ob 7 mm oder 38,1 mm Mittelloch, ob 33 1/3 oder 45 oder gar 78 Umdrehungen pro Minute. Und dann noch die Nadel mit sphärischem oder elliptischem Schliff, hergestellt aus Stahl, Saphir oder Diamant.
Schellack-Platten sind zerbrechlich!
Adaptieren und informieren

Mit einem einfachen Single-Adapter lässt sich die Größe des Mittellochs leicht adaptieren. Das gilt im Wesentlichen für die sog. Singles mit einer recht kurzen Spieldauer von nur wenigen Minuten. Bei allerlei anderen „technischen“ Aspekten von Schallplatte und Plattenspieler ist es sinnvoll, jemanden aus Kirche, Gemeinde oder Bekanntenkreis zu fragen, der auf diesem Gebiet Erfahrung hat.
Kaufen?
Haben Sie Zugang zu Schallplatten, doch weit und breit findet sich kein Plattenspieler? Dann können Sie natürlich erwägen, einen zu kaufen. Neuware mit eingebauten Lautsprechern gibt es ab 40 Euro, doch empfehlenswert sind Neugeräte erst ab 200 Euro. Auch Gebrauchtwaren-Börsen bieten Geräte an.

Inzwischen haben etliche Plattenspieler einen USB-Ausgang. Ältere Geräte besitzen oft keinen eigenen Lautsprecher, weil der „Tonabnehmer-Eingang TA“ eines Rundfunkgeräts verwendet wurde. Heute wäre das „Phono“ oder ersatzweise ein Versuch mit „Line In“.
Der Weg zum Ton
Das interessiert auch

Wenn der Plattenspieler zum Einsatz kommt, werden die Kinder aufmerksam und gespannt die Sache beobachten. Um die Kinder mehr einzubeziehen, können Sie da auch mal kurz auf die Funktionsweise eingehen oder eben etwas ausprobieren: Lassen Sie die Kinder mit einem Zahnstocher über die „Rillen“ (hier die Zinken) eines Kammes rattern.

So ähnlich verhielt es sich mit der Nadel des früheren Grammophons. Die leitete allerdings die Vibrationen dann in einen mächtigen Trichter, damit man den Ton gut hören konnte. Wenn Sie möchten, können Sie abschließend auch dazu ein kleines kurzes Experiment machen, wie folgt.
Direkt gehört

Eine Stecknadel wird durch den Rand einer Postkarte gesteckt. Hält man die Postkarte im oberen Bereich fest, während die Nadel in der Plattenrille läuft, kann man zaghaft den Ton hören.
Für den Stecknadel-Test verwenden Sie auf keinen Fall eine noch wertvolle Platte, um Schäden zu vermeiden!
Spiele mit der Schallplatte
Spielerisch vertiefen

Mit Spielen schaffen Sie ein gemeinsames Erlebnis. Auf diese Weise bleibt den Kindern das Besprochene und Erlebte eindrücklicher in Erinnerung. Und manchmal berichten die Kinder anschließend zu Hause von den Spielen. So kommt manches sogar dort nochmal zur Sprache.
Weitere Spiele, zu anderen Themen, für drinnen und draußen finden Sie in der Spiele-Galerie.
Zeit auf dem Teller




Schon ausgedreht?

Ist der Plattenspieler ohnehin schon da, kann er gleich für ein kleines Spiel verwendet werden. Sie nutzen dazu einfach das Auslaufen des Plattenteller-Motors nach dem Abschalten. Je nach Modell und Antriebsart dreht sich der Teller noch rund 20-120 s weiter, ehe er tatsächlich stehen bleibt.
Dazu wird keine Platte aufgelegt. Sie verwenden den leeren Plattenteller. Auf den legen Sie ein unkompliziertes Zifferblatt aus Papier. So können Sie und die Kinder dann ganz einfach sagen, wo der Teller stehen blieb.
Dieses Material brauchen Sie
Für dieses Spiel halten Sie bereit:
- Plattenspieler
- Ausgedruckte Ausschneidevorlage Zifferblatt
- Schere
- Bunter Haftnotizzettel (z.B. Post-it®)
Die Ausschneide-Vorlage für das benötigte Zifferblatt finden Sie gleich hier. Einfach das untenstehende Bild in Größe DIN A4 ausdrucken, dann passt auch die Abmessung des Mittellochs.
Klicken Sie auf das Bild, um es in voller Größe zu sehen.
Vorbereitung

Das Zifferblatt aus der DIN-A4-Vorlage schneiden Sie mit der Schere aus. Je nach vorhandenem Plattenspieler wird auch das passende Mittelloch aus der Vorlage herausgeschnitten. Nun können Sie das Zifferblatt mittig auf den Plattenteller legen.

Aus dem bunten Haftnotizzettel schneiden Sie im Bereich der Kleberückseite ein münzgroßes Dreieck heraus. Das kleben Sie dann als „Pfeil“ knapp außerhalb des Plattentellers an passender Stelle auf die Gehäuse-Oberseite. So kann die Stunde abgelesen werden, bei der später der Plattenteller stehen bleibt.
Weil manche Plattenspieler recht lange nachlaufen, prüfen Sie zuletzt, wie kurz(!) der Plattenspieler eingeschaltet werden muss, um höchstens 20 s nachzulaufen. Das Spiel dauert sonst zu lange.
So wird gespielt

Die Kinder raten, bei welcher Stunde der Teller schließlich stehen bleibt. Sie schalten dann den Plattenspieler an und wieder aus. Nun warten alle gespannt bis zum Stillstand.
Damit es keine Unklarheiten gibt, gehört einfach die halbe Stunde vor und nach einer Stunde zu dieser dazu.
Wenn Sie möchten, können Sie den Gewinnern eine kleine Belohnung geben.
Kleine BelohnungenVarianten
Es muss natürlich nicht ein Zifferblatt sein. Auf den Plattenteller können auch Namenschilder oder ausgeschnittene kleine Figuren gelegt werden.
Wortauslöser



Das Zuhören fördern

Vielleicht liegt es an der heutigen Überflutung mit Informationen: Den Kindern fehlt es immer häufiger an Konzentration, um genau zuzuhören. Details gehen unter. Und so kann es hin und wieder sinnvoll sein, das genaue Zuhören gezielt zu untersützen. Dieses Spiel kann dabei helfen. Der Name leitet sich ab vom Auslöser eines Fotoapparats.
Dieses Material brauchen Sie
- Plattenspieler
- Platte mit gut verständlichem Liedtext
- Wandtafel
- Tafelstift oder Kreide
Vorbereitung

Aus dem vorhandenen Plattenmaterial suchen Sie ein oder zwei Platten aus, die sehr gut verständlichen Liedtext/Text enthalten. Idealerweise sollte es natürlich um Inhalte gehen, die Sie nachher mit den Kindern besprechen können.
Nun suchen Sie pro Platte drei bis fünf Worte aus. Klar, dass es Begriffe sein sollen, die nur einmal oder wenige Male in dem Titel vorkommen.
So wird gespielt

Sie schreiben die Worte untereinander an die Tafel. Lesen Sie die Worte noch einmal laut und deutlich vor. Dann wird die Platte aufgelegt. Alle sind mucksmäuschenstill. Das Knistern beginnt, alle hören gespannt hin. Kommt eines der Worte vor, klatschen die Kinder jeweils in die Hände. Das erinnert akustisch an den Auslöser, den man hört, wenn ein Bild aufgenommen wird
Noch ein Spieletipp
Ähnliche Spielidee

Etliche Plattenspieler haben einen Schalter für verschiedene Drehgeschwindigkeiten. Stimmen klingen bei der „falschen“ Geschwindigkeit recht lustig: piepsig oder brummig. Für das Tonband ist dieser Aspekt zu einem Spiel verarbeitet, das Sie auch auf den Plattenspieler übertragen können.
Spiel „Bär oder Maus“Das ist wichtig
Regelungen beachten

Besprechen Sie mit den Verantwortlichen die Ausgestaltung existierender GEMA-Rahmen- und Pauschalverträge, bevor Sie urheberrechtlich geschütztes Material einsetzen und beachten Sie die diesbezüglichen rechtlichen Regelungen!
Darüber hinaus gelten je nach verwendetem Material auch kommerzielle Vertragsbedingungen, Lizenzbestimmungen und Regelungen zu Ausleihe, Wiedergabe, Aufzeichnung, Vervielfältigung und Weitergabe, die einzuhalten sind.
Noch mehr Medien und Geräte
Die biblische Botschaft unterstreichen

Überlegt eingesetzt, können Geräte und Medien einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und manche biblische Aussage nachdrücklich unterstreichen. Sowohl moderne als auch durchaus klassische Medien erfüllen da ihren Zweck.
Viele andere Medien und GeräteWelche Seite ist das denn?
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